Mehr Kontrolle im Glücksspiel: Grüne fordern Identifikationskarte für Spieler

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Aktualisiert am Leon Bürger12 Sept 2025
Die Grünen fordern eine Anpassung des Glücksspielstaatsvertrags, um Spieler besser zu schützen und das Risiko von Spielsucht zu reduzieren. Kinder und Jugendliche sollen besonders vor riskanten Spielelementen wie Lootboxen bewahrt werden. Ein zentrales Instrument ist eine verpflichtende Identifikationskarte für Online- und stationäres Glücksspiel.
Identifikationskarte als Kernelement
Die geplante Karte soll als Voraussetzung für die Teilnahme an allen regulierten Glücksspielformen dienen – vom Online-Casino bis zum Automaten in der Spielhalle. Damit wäre es möglich, Einsätze zentral zu erfassen und Limits besser durchzusetzen.
Die Initiative wurde unter anderem vom nordrhein-westfälischen Landespolitiker Simon Rock eingebracht. Unterstützt wird sie von Grünen-Fachpolitikern aus zehn Bundesländern sowie der Bundestagsabgeordneten Linda Heitman.
Einheitliche Kontrolle und Einsatzlimits
Mit der Identifikationskarte wäre eine bundesweite Kontrolle möglich. So könnten monatliche Einzahlungslimits konsequent umgesetzt werden. Derzeit gilt im Online-Casino-Bereich ein Limit von 1.000 Euro pro Person, das auf Antrag und bei nachgewiesener finanzieller Leistungsfähigkeit angehoben werden kann.
Im Gegensatz dazu gibt es im stationären Glücksspiel bislang keine einheitliche Begrenzung. Aus Sicht der Grünen besteht hier dringender Handlungsbedarf, um einheitliche Standards zu schaffen.
Werberegeln im Fokus
Neben der Ausweispflicht fordern die Grünen auch strengere Werbebeschränkungen. Vorgesehen ist ein Verbot von personalisierter Glücksspielwerbung, die sich am Verhalten oder Risiko einzelner Spieler orientiert. Außerdem soll Werbung mit Gratisangeboten wie Freispielen oder Bonuswetten untersagt werden.
Damit würde Deutschland in diesem Bereich europäischen Nachbarländern folgen, die bereits deutlich restriktivere Regeln oder sogar umfassende Werbeverbote beschlossen haben.
Spielerschutz als Maßstab
Der Glücksspielstaatsvertrag soll vor allem dem Spielerschutz dienen. In der Praxis werden jedoch immer wieder Defizite sichtbar. Durch eine einheitliche Identifikationskarte und strengere Werberegeln soll dieses Ziel nach Ansicht der Grünen besser erreicht werden.
Aktuell wird eine Studie der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) in Zusammenarbeit mit der eye square GmbH durchgeführt. Die Ergebnisse sollen in die geplante Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags einfließen.

Verfasst von
Daniela Stoeva
Chefredakteurin
Seit 2016 testet Daniela erfolgreich Online Casinos bei auf Casino.online. Mehr als 1200 Publikationen tragen ihre professionelle Handschrift.

Geprüft von
Leon Bürger
Chefredakteur
Mit über 25 Jahren Erfahrung im Bereich Online Casino ist Leon zurecht der Chefredakteur der deutschen Ausgabe von Casino.online.