{"id":12167,"date":"2021-11-05T13:33:36","date_gmt":"2021-11-05T12:33:36","guid":{"rendered":"https:\/\/casino.online\/de\/?p=12167"},"modified":"2023-06-06T10:55:03","modified_gmt":"2023-06-06T08:55:03","slug":"kanada-rechtsstreit-im-bezug-auf-der-versteuerung-von-pokergewinnen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/casino.online\/de\/news\/kanada-rechtsstreit-im-bezug-auf-der-versteuerung-von-pokergewinnen\/","title":{"rendered":"Kanada – Rechtsstreit im Bezug auf der Versteuerung von Pokergewinnen"},"content":{"rendered":"
Die Frage, wann Pokerspiel als Hobby betrachtet werden kann oder aber als Profi-Sport ist durchaus berechtigt. Mit dieser Frage setzt sich im \u00dcbrigen aktuell auch das Steuergericht in Kanada auseinander. Die kanadische Bundessteuerbeh\u00f6rde (Canada Revenue Agency, kurz CRA) fordert n\u00e4mlich von drei professionellen Poker-Spielern rund 3,75 Millionen CAD (circa 2,6 Millionen EURO). Die CRA sieht die regelm\u00e4\u00dfigen Gewinne aus dem Pokerspiel n\u00e4mlich als besteuerbares Einkommen.<\/p>\r\n<\/div>
In dem Rechtsstreit geht es um die Gewinne von diversen offline sowie auch online Poker-Turnieren von Antoine B\u00e9rub\u00e9, Martin Fournier-Gigu\u00e8re und Philippe D\u2019Aureuil in den Jahren 2008 bis 2012. Demnach gewann Antoine B\u00e9rub\u00e9 rund 3,2 Millionen CAD, Martin Fournier-Gigu\u00e8re circa 1,7 Millionen CAD und Philippe D\u2019Aureuil \u00fcber 5,1 Millionen CAD.<\/p>\r\n
Laut der CRA h\u00e4tten alle diese Gewinne mit einer Einkommenssteuer von 25 Prozent besteuert werden m\u00fcssen. Die Begr\u00fcndung beruht dabei auf der Tatsache, dass die drei Profi-Spieler ihr Studium extra unterbrochen haben, um so beruflich Pokerspielen zu k\u00f6nnen.<\/p>\r\n
Im \u00dcbrigen: neben den Steuerschulden kommt eine saftige Geldstrafe obendrauf. Diese wird f\u00fcr alle drei Profi-Spieler mit 1,25 Millionen CAD beziffert.<\/p>\r\n<\/div><\/div>
In der ersten Anh\u00f6rung, die im September 2021 stattfand, sagten die drei M\u00e4nner aus, dass ihre Poker-Aktivit\u00e4ten nur als Hobby anzusehen sind. Auch wenn sie dem Pokerspielen regelm\u00e4\u00dfig nachgegangen sind und teilweise hohe Gewinne erzielt haben, ging es den drei M\u00e4nnern immer nur um den Spa\u00df. Aus diesem Grund sollen die Gewinne nicht als Einkommen angesehen werden.<\/p>\r\n
Dar\u00fcber hinaus sagten die drei M\u00e4nner aus, dass die Gewinne teilweise wieder in das Pokerspielen investiert worden sind und somit die bezifferten Gewinne nicht den tats\u00e4chlichen Gewinnen entsprechen.<\/p>\r\n
In der ersten Anh\u00f6rung wollten sowohl die CRA sowie auch die drei M\u00e4nner Recht behalten und nun liegt es beim zust\u00e4ndigen Gericht, ein Urteil zu f\u00e4llen.<\/p>\r\n<\/div>
Erw\u00e4hnt werden sollte, dass Gewinne aus dem Gl\u00fccksspiel in Kanada generell steuerfrei sind. Beachtet werden muss aber auch, dass die Gesetze hier sehr l\u00fcckenhaft sind. Die Steuerfreiheit bezieht sich n\u00e4mlich angeblich nur auf die staatlichen Gl\u00fccksspiel-Anbieter, wie beispielsweise Loto-Qu\u00e9bec. Eine Regelung auf das Pokerspielen bei den privaten Anbietern fehle komplett.<\/p>\r\n<\/div><\/div>
Ebenfalls ist die Rechtslage in Deutschland nicht ganz eindeutig. Einer der bekanntesten Poker-Profis aus Deutschland, Eduard Scharf (\u201eEddy\u201c), gewann rund 1,4 Millionen USD und hat seit Jahren \u00c4rger mit dem Finanzamt.<\/p>\r\n
Er steht schon lange im Visier der Steuerfahnder, da er als Poker-Profi eingestuft worden ist und demnach seine Gewinne als Einkommen z\u00e4hlen, die versteuert werden m\u00fcssen.<\/p>\r\n
Im Jahr 2015 wurde dem Finanzamt im Bezug auf den Fall \u201eEddy\u201c vom Bundesfinanzhof recht gegeben. Auch heute noch erh\u00e4lt \u201eEddy\u201c regelm\u00e4\u00dfig Briefe vom Finanzamt, wie er in einer Reportage mit dem Thema \u201eSind Pokergewinne steuerpflichtig?\u201c erz\u00e4hlte.<\/p>\r\n
Abschlie\u00dfend kann gesagt werden, dass es leider keine eindeutige Antwort auf die Frage gibt, ob Gewinne aus Pokerspielen, zumindest bei Poker-Profis, versteuert werden m\u00fcssen.<\/p>\r\n<\/div><\/div>\r\n
\u201eEddy\u201c sagte zudem, dass er, h\u00e4tte er vorher gewusst, dass er auf den Gewinn seines Hobbys Steuern zahlen muss, niemals angefangen h\u00e4tte zu spielen.<\/p>\r\n<\/div>