Schrumpfender iGaming-Markt in Italien: Auswirkungen der neuen Glücksspielgesetze

Boomender Markt und steigende Spielsucht

Der italienische Glücksspielmarkt verzeichnete in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum, begleitet von steigenden Suchtproblemen. Im Jahr 2023 wurden laut Medienberichten rund 147,7 Milliarden Euro für Glücksspiel ausgegeben. Im Folgejahr stiegen die Umsätze voraussichtlich auf etwa 160 Milliarden Euro.

Gleichzeitig zeigen Erhebungen, dass mindestens 1,5 Millionen Italiener ein problematisches Spielverhalten aufweisen. Vor diesem Hintergrund erscheint die Marktbereinigung nicht nur als wirtschaftliche Maßnahme, sondern auch als Versuch, strengere Kontrollen einzuführen, ohne die staatlichen Einnahmen zu gefährden.

Strengere Vorschriften und erhöhte Kosten

Die italienische Glücksspielbehörde reagiert auf die Marktveränderungen mit strikten Regulierungen. Die neuen Anforderungen umfassen unter anderem:

• Erhöhte Lizenzgebühren: von 200.000 Euro auf 7 Millionen Euro für neun Jahre
• Steigerung der Sportwettensteuer auf 24,5 Prozent
• Jährliche Abgaben von 3 Prozent des Bruttospielertrags

Ab Februar 2026 soll zudem ein verbindliches Einsatzlimit eingeführt werden. Besonders relevant ist das Ende der Skin-Strukturen, bei dem mehrere Marken unter einer einzigen Lizenz betrieben werden dürfen. Dieses Modell wird künftig verboten, was viele Anbieter vor strategische Entscheidungen stellt.

Auswirkungen auf große Anbieter

Die neuen Regelungen führen bereits zu einem Rückzug zahlreicher etablierter Anbieter. Internationale Marken wie Betway haben den Markt verlassen, während andere auf eine Neulizenzierung verzichten. Dadurch schrumpfte die Anzahl der Online Casinos von 407 auf 52.

Einige Betreiber nutzen jedoch die Chance, ihre Marktpräsenz auszubauen. So plant Flutter Entertainment, durch die Tochtergesellschaften Sisal und Snaitech seinen bereits dominanten Marktanteil weiter zu stärken.