Taliban verhängen Schachverbot in Afghanistan: Gründe und Auswirkungen

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Aktualisiert am Moritz Pohl15 May 2025
Die Taliban haben in Afghanistan das Schachspiel aufgrund religiöser Bedenken verboten. Der Schritt ist Teil einer Reihe von Maßnahmen zur Umsetzung ihrer rigiden Auslegung islamischer Normen.
Schachverbot im Rahmen eines Gesetzes zur Förderung der Tugend
Das Schachverbot basiert auf dem 2024 verabschiedeten Gesetz zur Förderung der Tugend und Verhinderung des Lasters, das viele gesellschaftliche Bereiche betrifft. Das Gesetz soll nach Ansicht der Taliban islamische Werte schützen und umsetzen.
Verbot aufgrund von Glücksspielbedenken
Der Grund für das Schachverbot liegt in der Auffassung, dass Schach als Glücksspiel betrachtet wird. Da Glücksspiel im Islam als moralisch verwerflich gilt, fielen viele andere Aktivitäten, darunter Schach, unter dieses Verbot. Allerdings wird die Einordnung von Schach als Glücksspiel in der islamischen Welt unterschiedlich bewertet.
Kritik an der Schachmaßnahme
Das Verbot hat in der afghanischen Gesellschaft Kritik ausgelöst. Cafébesitzer wie Azizullah Gulzada in Kabul betonen, dass Schach in vielen anderen muslimischen Ländern legal gespielt wird. Sie argumentieren, dass das Verbot vielen jungen Afghanen die Möglichkeit nehme, eine der wenigen verbliebenen Freizeitbeschäftigungen zu genießen.
Verschärfte Sport- und Kulturpolitik unter der Taliban-Herrschaft
Das Schachverbot ist nur ein weiteres Beispiel für die rigorosen Eingriffe der Taliban in den kulturellen und sportlichen Bereich. Weitere Maßnahmen, wie die Ausgrenzung von Frauen aus dem Sport und das Verbot von Mixed Martial Arts und Bodybuilding, haben zu anhaltender Kritik geführt.
Ungewisse Zukunft für das Schachspiel
Ob das Schachverbot in Zukunft wieder aufgehoben wird, bleibt unklar. Laut den Taliban liegt die Entscheidung bei der nationalen Sportbehörde Afghanistans. Ein Zeitrahmen für eine mögliche Wiederzulassung des Spiels wurde nicht genannt.

Verfasst von
Moritz Pohl
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