Merkur, ein bekannter Betreiber von Glücksspielstätten, zieht sich weiter aus dem deutschen Markt zurück. Jüngst verkündete das Unternehmen die Schließung einer seiner Spielhallen in Wildeshausen, Niedersachsen, aufgrund finanzieller Belastungen durch hohe Steuern.
Zweite Schließung in kurzer Zeit
Die Spielhalle „Big Star“ in Wildeshausen wird zum 31. Januar für das Publikum letztmalig zugänglich sein. Dies markiert die zweite Schließung einer Merkur-Spielhalle in diesem Bereich innerhalb weniger Monate, wobei die gestiegene kommunale Vergnügungssteuer als Hauptgrund genannt wird.
Steuererhöhungen als Belastung
Die Stadt Wildeshausen hat die Vergnügungssteuer in den letzten Jahren mehrmals erhöht – zuletzt von 24 auf 26 Prozent zu Beginn des Vorjahres. Diese kontinuierlichen Anstiege, beginnend bei 15 Prozent im Jahr 2015, haben die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Spielhalle laut Merkur beeinträchtigt.
Obwohl Vertreter der Glücksspielindustrie bei Diskussionen zur steuerlichen Anpassung anwesend waren, wurden ihre Bedenken von der Stadtverwaltung ignoriert, was zu Unzufriedenheit bei Merkur führte.
Keine Kompensation durch Einsparungen möglich
Merkur gibt an, alle Möglichkeiten zur Kostensenkung bereits ausgeschöpft zu haben, wobei die strengen gesetzlichen Bestimmungen keine Ausgleichsmaßnahmen wie höhere Preise oder erweiterte Öffnungszeiten zulassen.
Qualitäts- und Servicereduktion
Benjamin Bredenkamp, Geschäftsführer bei Merkur Casino, äußert, dass die erneute Steuererhöhung es unmöglich mache, das hohe Niveau des Spielangebots und des Services aufrechtzuerhalten.
Negative Folgen für die Stadt und die Mitarbeiter
Die Schließung werde nicht nur die städtischen Einnahmen aus der Vergnügungssteuer reduzieren, auf die Merkur bereits hingewiesen hat, sondern auch zwölf Mitarbeitern der Spielhalle den Arbeitsplatz kosten.
Anstieg illegaler Spielangebote befürchtet
Merkur warnt, dass der Rückzug regulierter Spielangebote den illegalen Glücksspielsektor stärken und den Spielerschutz gefährden könnte, da sich illegale Betreiber nicht an rechtliche Rahmenbedingungen halten.