888 Holdings rüstet sich für mögliche Spielerklagen in Deutschland und Österreich

Angesichts eines bevorstehenden Urteils des Bundesgerichtshofs im Mai 2024 bereitet sich 888 Holdings, einer der führenden Glücksspielanbieter, auf eine Welle von Spielerklagen in Deutschland und Österreich vor. Der Konzern hat für rechtliche und regulatorische Auseinandersetzungen in diesen Ländern über 100 Millionen Euro zurückgestellt.

Proaktive Maßnahmen gegen potenzielle Klagen

888 Holdings, das Unternehmen hinter bekannten Marken wie William Hill und Mr Green Casino, hat bereits finanzielle Vorsorge getroffen, um möglichen rechtlichen Herausforderungen in Deutschland und Österreich entgegenzutreten. In einem jüngsten Finanzbericht wurde bekannt, dass 116 Millionen Pfund für laufende rechtliche und regulatorische Angelegenheiten beiseite gelegt wurden. Diese Entscheidung spiegelt die komplexe Rechtslage und die Risiken im europäischen Glücksspielmarkt wider.

Der rechtliche Hintergrund in Österreich und Deutschland

In Österreich, wo das staatliche Unternehmen Casinos Austria seit 2016 ein Monopol hält, haben Gerichte bereits mehrfach Online-Casinos und Wettanbieter dazu verurteilt, Spielerverluste zurückzuzahlen. In Deutschland, wo Online-Glücksspiel seit Juli 2021 legal ist, beziehen sich die potenziellen Klagen auf Verluste unter dem bis 2021 geltenden, als europarechtswidrig eingestuften Glücksspielstaatsvertrag.

Auswirkungen des deutschen Glücksspielstaatsvertrags

Die Einführung des neuen Glücksspielstaatsvertrags in Deutschland war ein Wendepunkt für viele Betreiber, einschließlich 888, die ihre Dienste legalisierten. Trotz der Legalisierung könnten frühere Aktivitäten ohne gültige Lizenz, besonders in der Übergangsphase bis zur offiziellen Lizenzvergabe, rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Ein wichtiger Punkt in den anstehenden Verhandlungen könnte das Einzahlungslimit von 1.000 Euro pro Monat sein, das einige Anbieter möglicherweise nicht eingehalten haben.

Zukünftige rechtliche Landschaft

Die bevorstehende Entscheidung des Bundesgerichtshofs könnte weitreichende Folgen für die Glücksspielindustrie in Deutschland haben, ähnlich wie kürzliche Gerichtsentscheidungen in den Niederlanden, die Rückzahlungen für illegales Glücksspiel seit 2006 bestätigten. Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit für Glücksspielanbieter, sowohl die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die historischen Aktivitäten sorgfältig zu prüfen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen. 888 Holdings zeigt mit seiner Rückstellung und den proaktiven Maßnahmen, dass es ernsthafte Bemühungen unternimmt, um sich auf diese unsichere rechtliche Zukunft vorzubereiten und mögliche finanzielle und regulatorische Auswirkungen zu mindern.
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Moritz Pohl Verfasst von Moritz Pohl