Die Zürcher Kantonspolizei hat am 14. September fünf Personen festnehmen können, welche illegale Glücksspielseiten betrieben haben sollen. Unter den Verdächtigen soll sich auch der Kopf der türkisch-schweizerischen Glücksspielmafia befinden.
Online Casinos – illegal und gefährlich
Illegale Glücksspiele sind Casinos oder Internetseiten, welche für ihren Betrieb keine staatliche Lizenz haben. Gewinne auf diesen Portalen werden somit nicht versteuert. Die Umsätze sind enorm. So auch in diesem Fall. Mehrere Millionen Franken sollen monatlich über die illegalen Webseiten in die Taschen der Kriminellen geflossen sein. Das erworbene Geld wurde vermutlich auch zur Finanzierung von weiteren schwersten Verbrechen genutzt.
Der Polizei waren die Glücksspielseiten bekannt, die sich unter anderem siskowin, solobet oder sportwin nannten. Auf den aufgeführten Seiten konnte man Sportwetten abschliessen und Casinospiele durchführen. Diese Webseiten hatten die Behörden bereits sperren lassen, jedoch ohne Erfolg, denn unter leicht veränderten IP-Adressen waren jene weiterhin aufrufbar gewesen.
Organisierte Kriminalität
Die illegalen Machenschaften unterlagen einer ausgeklügelten Organisation. Über mehrere Kantone hinweg soll sich das illegale Netzwerk gespannt haben, welches von türkischen Lokalen, Geldeintreibern und Fachleuten aus dem IT-Bereich unterstützt wurde. Der festgenommene, in der Türkei geborene Hauptverdächtige, hat so von Zürich aus die Fäden gezogen.
Doch sein Einfluss ging noch viel weiter: die Prepaid-Karte AntePay soll als Zahlungsmittelgrundlage mehrerer illegaler Glücksspiele gedient haben. Vor 2021 war das AntePay Logo noch auf den Trikots der Zürcher Fussballmannschaft FCZ zu sehen gewesen. Der mutmassliche Kopf der Kriminellen soll auch im Fall bezüglich der Kreditkartenfirma seine Finger im Spiel gehabt haben. Sogar bis zur Nordzyprischen Republik könnte sein Einfluss reichen. Auf einem der Polizei vorliegenden Foto sei der Hauptverdächtige gemeinsam mit dem nordzyprischen Präsidenten abgebildet gewesen. Wahrscheinlich wollte er einen weiteren Stützpunkt für das illegale Netzwerk auf der Insel aufbauen.
Es ist zu erwarten, dass die Behörden bald weitere Informationen bezüglich der Hintergründe und festgenommenen Verdächtigen bekannt geben werden.