Japan verstärkt Maßnahmen gegen illegales Online-Glücksspiel

Im Jahr 2024 hat die japanische Polizei ihre Bemühungen zur Bekämpfung illegaler Online-Glücksspiele intensiviert. Insgesamt wurden 279 Personen identifiziert, die an solchen Aktivitäten teilgenommen haben, was mehr als einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Unter den Betroffenen befinden sich prominente Persönlichkeiten wie der olympische Tischtennisspieler Koki Niwa und der Baseball-Pitcher Taisuke Yamaoka. Auch Comedians der Talentagentur Yoshimoto Kogyo sowie öffentliche Angestellte, darunter Polizisten und Feuerwehrleute, sind involviert. Einige der Beschuldigten waren sich der Illegalität ihres Handelns nicht bewusst, da die genutzten Online-Casinos im Ausland legal operieren.

Auswirkungen auf die Unterhaltungsbranche

Die Enthüllungen haben erhebliche Konsequenzen für die japanische Unterhaltungsindustrie. Die Agentur Yoshimoto Kogyo hat bestätigt, dass mehrere ihrer Künstler aufgrund von Verstößen gegen interne Richtlinien vorübergehend von ihren Aufgaben entbunden wurden. Der Comedian Kuruma Takahira hat in einem YouTube-Video seine Teilnahme an illegalen Online-Casinos eingeräumt und angekündigt, seine beruflichen Aktivitäten bis auf Weiteres einzustellen. Die Polizei konnte die Nutzer solcher Plattformen durch die Analyse von Finanztransaktionen identifizieren. Wiederholte Verstöße gegen das Glücksspielverbot können in Japan mit Geldstrafen von bis zu 500.000 Yen (etwa 3.200 Euro) oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Zunahme der Spielsucht in Japan

Diese Ereignisse lenken die Aufmerksamkeit erneut auf das wachsende Problem der Spielsucht in Japan. Einer Studie des Kokusai Casino Kenkyujo zufolge haben 2,8 % der Befragten innerhalb eines Jahres Online-Casinos genutzt, was auf über drei Millionen Nutzer im Land hindeutet. Besonders junge Erwachsene sind gefährdet, in die Abhängigkeit zu geraten, was oft zu finanziellen Problemen und der Aufnahme illegaler Tätigkeiten führt, um das Spielverhalten zu finanzieren.

Rechtlicher Rahmen des Glücksspiels in Japan

In Japan ist Glücksspiel grundsätzlich durch das Strafgesetzbuch von 1907 verboten, mit einigen Ausnahmen:

Erlaubt:

  • Pachinko: Obwohl offiziell als Unterhaltungsangebot klassifiziert, ermöglichen inoffizielle Systeme faktisch Geldgewinne.
  • Öffentliche Wetten: Staatlich regulierte Wetten auf Pferde-, Rad-, Motorboot- und Motorradrennen sind zulässig.
  • Lotterien (Takarakuji): Staatlich organisierte Lotterien sind legal und erfreuen sich großer Beliebtheit.
  • Lizenzierte Casinos (zukünftig): Seit 2018 erlaubt das Integrated Resort (IR) Gesetz den Bau von Casinos innerhalb von Hotelanlagen. Das erste legale Casino soll voraussichtlich 2030 in Osaka eröffnet werden, steht jedoch vor diversen Herausforderungen.

Verboten:

  • Online-Casinos: Das Glücksspiel im Internet ist strikt untersagt, selbst wenn die Anbieter im Ausland lizenziert sind.
  • Private Glücksspiele: Casino Spiele wie Karten- oder Würfelspiele sowie private Sportwetten sind illegal.
  • Casino-Spiele außerhalb lizenzierter Resorts: Spiele wie Roulette, Blackjack oder Poker sind ausschließlich in den geplanten IR-Casinos erlaubt.

Experten warnen vor den psychischen Folgen der Spielsucht, einschließlich Depressionen. Therapieeinrichtungen verzeichnen einen deutlichen Anstieg der Anfragen. Die Regierung erwägt daher, Maßnahmen zur strengeren Regulierung von Online-Casino-Werbung zu implementieren und illegale Anbieter effektiver zu blockieren.

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Leon Bürger Verfasst von Leon Bürger
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