Die britische Glücksspielbehörde UK Gambling Commission (UKGC) hat Entwickler von Glücksspielsoftware öffentlich kritisiert. Hintergrund sind Fälle, in denen lizenzierte Spiele auf illegalen Glücksspielseiten entdeckt wurden. Die Behörde fordert von den Entwicklern verstärkte Maßnahmen, um die Verbreitung ihrer Spiele auf dem Schwarzmarkt zu verhindern.
UKGC fordert striktere Kontrollen
In einer offiziellen Mitteilung wies die UKGC darauf hin, dass Live-Casino-Spiele, Spielautomaten und andere lizenzierte Glücksspiele auf nicht-lizenzierten Plattformen verfügbar sind. Besonders ins Visier geriet der Hersteller Evolution Gaming, dessen Lizenz derzeit geprüft wird. Dieser Einzelfall scheint eine breitere Warnung der UKGC ausgelöst zu haben.
Die Behörde fordert die Entwickler auf, ihre Geschäftsbeziehungen strenger zu überwachen und Maßnahmen zu ergreifen, um eine Verbreitung ihrer Spiele auf illegalen Plattformen zu unterbinden. Dabei stehen vor allem Drittanbieter im Verdacht, diese Software an Schwarzmarktseiten weiterzuverkaufen. Solche Praktiken bezeichnete die UKGC als “fahrlässig” und warnte vor Konsequenzen bis hin zum Verlust der Lizenz.
Deutsche Lizenzierungsprozesse: Ein Vorbild?
In Deutschland regelt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) die Lizenzierung und Überwachung von Glücksspielangeboten. Sowohl Anbieter als auch Entwickler müssen strenge Anforderungen erfüllen.
- Whitelist: Die GGL führt eine Liste aller lizenzierten Anbieter.
- Eignungstests: Spiele werden geprüft, ob sie den deutschen Regularien entsprechen. Funktionen wie Autoplay oder progressive Jackpots sind in Deutschland nicht erlaubt.
- Einzelspielgenehmigungen: Jedes Spiel, das auf einer Plattform verfügbar ist, benötigt eine separate Genehmigung – ein zeit- und ressourcenintensiver Prozess.
Die GGL selbst räumt ein, dass dieser mehrstufige Ansatz sehr aufwendig ist. Dennoch bleibt fraglich, ob diese Maßnahmen effektiv genug sind, um die Nutzung illegaler Funktionen oder die Verbreitung auf Schwarzmarktseiten zu verhindern.
UKGC kündigt verdeckte Ermittlungen an
Neben Warnungen plant die UKGC, verdeckte Ermittlungen durchzuführen. Testnutzer sollen auf illegale Plattformen eingeschleust werden, um Verstöße aufzudecken. Die Entwickler sind zudem aufgefordert, präventive Maßnahmen zu dokumentieren und die UKGC über Verstöße zu informieren.
Diese verschärften Maßnahmen der UKGC signalisieren einen klaren Fokus auf den Schutz der Spieler und die Einhaltung der Regularien. Es bleibt abzuwarten, ob die Warnungen und Untersuchungen tatsächlich dazu führen, dass lizenzierte Spiele vom Schwarzmarkt verschwinden.