Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Thema Glücksspiel

Einmal am großen Rad drehen und den Hauptgewinn abräumen. Davon träumen etliche Spielerinnen und Spieler. Doch wie unterscheiden sich Männer und Frauen in puncto Motivation und Spielverhalten? Wo gibt es Unterschiede, wo Gemeinsamkeiten? Jenen Fragen widmet sich eine britische Studie, deren Ergebnisse im Folgenden erläutert werden.

Motivationen ergründen

Zustande gekommen ist die Studie durch das Zusammenwirken mehrerer Institutionen. Demnach haben sich die Universität Bristol, die Spielerschutzorganisationen GamleAware und GamCare sowie das Marktforschungsinstitut IFF Research zusammen geschlossen, um dem Sachverhalt auf den Grund zu gehen. Konkret wollte man die Hintergründe weiblicher Spielmotivation erkunden. Übergeordnete Fragestellung: Aus welchen Motiven nehmen Frauen an einem Glücksspiel teil und welche möglichen Risikofaktoren ergeben sich daraus?

Deshalb spielen Frauen

Zusammenfassend lassen sich sechs Gründe ableiten, weshalb Frauen aktiv an einem Glücksspiel teilnehmen:

  • Das Hoffen auf einen (mehr oder weniger großen) Gewinn
  • Der Ausgleich von Verlusten (Schuldentilgung)
  • Aufbau von Kontakten
  • Positive Emotionen (Alltagsflucht)
  • Spezifische Werbemaßnahmen
  • Verfügbarkeit von Glücksspiel

Die Motivationen überlappen und bedingen einander. Zudem verstärken sie sich häufig gegenseitig. Insbesondere, wenn Probandinnen anfällig für äußere Verführungen sind. Zum Beispiel, wenn sie viel Zeit allein verbringen, einen Suchtcharakter aufweisen, unter Psychosen oder anderen Krankheiten leiden. Dennoch ist das Risiko bei Frauen, spielsüchtig zu werden, deutlich geringer als bei Männern.

Diskrepanzen zwischen den Geschlechtern

Obgleich der Zuspruch von Frauen zu Glücksspielen insgesamt zugenommen hat, spielen immer noch hauptsächlich Männer. Rund 70 Prozent der Teilnehmer sind männlich. Sie agieren aggressiver, setzen mehr Geld ein und sind häufig von dem Gedanken getrieben, die (männliche) Konkurrenz übertrumpfen zu wollen. Männer mögen den Wettbewerb – und die Dominanz darüber. Frauen hingegen agieren passiver, sind eher vorsichtig bei Einsätzen und innerhalb des Spielzyklus kommunikativer und sozial engagierter als Männer. Damit nicht genug: Sie messen auch den einzelnen Glücksspielmotiven weniger Bedeutung zu als ihre männlichen Pendants. Mit einer Ausnahme: Die Hauptmotivation in Sachen Glücksspiel (Geldgewinn) ist bei beiden Geschlechtern nahezu gleich intensiv ausgeprägt.

Frauen mögen Spielgeld

Besonders deutlich werden die Unterschiede im Bereich der Sportwetten. Die Sektion sieht sich überproportional von Männern dominiert, da diese glauben, ihr Fachwissen verhelfe ihnen zu vermehrten und höheren Gewinnen. Wobei männliche Kenntnisse in Sachen Sport tatsächlich ausgeprägter scheinen als feminines Wissen. Dem setzen Frauen eine Affinität für Glücksspiele entgegen. Hier entscheidet der Zufallsfaktor über Gewinn und Verlust, nicht das (vermeintliche) Wissen. Dementsprechend tendieren Frauen stärker zu (Fernseh-)Lotterien, Männer hingegen zu klassischen Casino-Spielen. Und noch eine Differenz: Männer hantieren lieber mit echtem Geld, wohingegen Frauen Spielgeld bevorzugen.

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Moritz Pohl Verfasst von Moritz Pohl