30.000 Schweizer Franken bei Roulette-Betrug erbeutet

Es klingt wie aus einem Hollywoodfilm, was vier Männer im schweizerischen Luzern im Casino für einen Coup gelandet haben sollen.

Bereits im Jahr 2019 ereignete sich die Tat, die nun vor Gericht verhandelt wird. Den Männern wird die Manipulation eines Roulettes vorgeworfen.

Lang geplante und abgestimmte Vorbereitung

Dabei gingen die vier Männer sehr überlegt und strategisch vor. Zunächst kundschaftete einer der Männer mit seinem Sohn das Casino und das besagte Roulette aus. Am nächsten Tag soll sich dann die eigentliche Tat zugetragen haben. Einer der Männer platzierte auf dem Roulettekessel bei den Zahlen 8, 11, 17, 24, 26 und 29 sehr dünne und schwarze Plättchen. Diese metallischen Plättchen sollten die Kugel am weiterrollen hindern. Dabei waren die Plättchen so dünn, dass die Kugel nicht immer garantiert auf einer der Zahlen liegen blieb, aber die Wahrscheinlichkeit, dass eine der Zahlen den Gewinn brachte, wurde deutlich erhöht.

Nachdem die Plättchen platziert wurden, kam der zweite Mann ins Spiel. Er ging mit einiger Verzögerung zu dem besagten Roulette und kontrollierte unauffällig, ob die Plättchen nach wie vor auf den genannten Zahlen lagen. Als er sich dessen sicher war, konnte der eigentliche Coup beginnen.

Ein Spielautomat machte den Betrug einfacher

Der dritte Mann betrat das Casino und ging nicht etwa zu dem manipulierten Roulette, sondern zu einem Spielautomat in unmittelbarer Nähe, an dem man auf eben jenes Roulette, welches die Männer vorher präpariert hatten, setzen kann. Er spielte bis in den nächsten Morgen an diesem Automaten. Vermutlich damit der vermeintliche Betrug nicht auffällt, verlor er auch viele Durchgänge. Auffällig dabei ist allerdings, dass bei einem Spiel auf die manipulierten Zahlen sein Einsatz deutlich höher war, als bei einem Spiel auf die übrigen Zahlen.

30.000 Schweizer Franken (29.683,35 Euro) konnte er auf diese Art und Weise an dem Automaten gewinnen. Mit diesem Gewinn verließ er unauffällig das Casino, während ein vierter Komplize mit Hilfe eines Magneten die Plättchen wieder aus dem Roulettekessel entfernte.

Die Grenzkontrolle wurde den Männern zum Verhängnis

Vermutlich wäre dieser vermeintliche Betrug niemals aufgefallen, wenn die Männer nicht beim Verlassen der Schweiz kontrolliert worden wären und sich in ihrem Auto nicht die Drähte, die Plättchen, Magnete und der Gewinn befunden hätten, was du den Ermittlungen führte.

Der Sicherheitschef des Casinos ist sich sicher, dass sich der Betrug genauso zugetragen hat und auch die Anklage im Prozess geht von dieser Version aus. Doch vor Gericht wird es auch um die Frage gehen, ob es nicht einfach Glück gewesen sein könnte und ob die Männer tatsächlich zusammengearbeitet haben.

Ein Urteil steht noch aus. Die Angeklagten haben auf Freispruch plädiert.

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Holger Blaschke Verfasst von Holger Blaschke
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