In der Regel, so die gängige Annahme, betreiben Männer viel eher Glücksspiel als Frauen. Dies gilt auch für Glücksspielsucht. Man geht auch hier davon aus, dass Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Allerdings haben sich die Zahlen in den letzten Jahren, so wie in vielen Bereichen, angenähert. Hier dürfte wohl auch der Glücksspielstaatsvertrag eine Rolle spielen.
Eine Frage bleibt jedoch offen: Woher stammt diese Annahme, dass Männer und Frauen im Bezug auf Glücksspiel und Glücksspielsucht anders ticken? Gibt es hierzu wohl möglich sogar Studien?
Eines ist sicher, nicht jeder Mensch, ganz unabhängig vom Geschlecht, sind unterschiedlich anfällig für Glücksspiel und Glücksspielsucht.
Wissenswertes
Tatsächlich leiden Frauen weniger unter einer Glücksspielsucht. Ein Grund hierfür dürfte sein, dass Frauen, sofern diese glücksspielsüchtig sind, es sich nicht eingestehen wollen beziehungsweise können. Darüber hinaus ist das Angebot der Therapien viel eher auf das männliche Geschlecht ausgerichtet, weshalb das weibliche Geschlecht sich eher nicht in eine Therapie begibt.
Sicher ist, Frauen betreiben ebenso Glücksspiel und können genauso an einer Glücksspielsucht leiden, wie Männer. Anzumerken ist allerdings, dass Frauen viel weniger in Online Casinos, Spielhallen sowie Wettbüros vorzufinden sind, sonder viel mehr Online dem Glücksspiel nachgehen.
Männer und das Glücksspiel sowie die Glücksspielsucht
Beim männlichen Geschlecht sind vor allem die jüngeren anfällig für Glücksspiel sowie die Glücksspielsucht. Hier zählen junge Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren. Gründe hierfür sind die Risikobereitschaft, da diese in der genannten Altersgruppe besonders hoch ist. Ein weiterer Grund ist das Konkurrenzgehabe mit Gleichaltrigen. Dies betrifft vor allem die Häufigkeit vom Glücksspiel sowie auch den Einsatz beim Glücksspiel. Gesagt werden kann, dass hier die Zahl mehr als doppelt so hoch ist, wie bei Frauen im gleichen Alter. Die Chance, dass sich eine Glücksspielsucht bei Männern in diesem ausbildet ist im Übrigen dreimal so hoch, wie bei den gleichaltrigen Frauen.
Hauptmotivation für das Betreiben von Glücksspiel ist beim männlichen Geschlecht oftmals die Möglichkeit an einen sehr großen Gewinn zu kommen. Dies ist bei Frauen aber oftmals auch die hauptsächliche Motivation. Ein weiterer Grund für das Betreiben von Glücksspiel bei Männern ist der Wunsch nach Gesellschaft, was auch dazu beiträgt, dass Männer viel eher an den stationären Spielstätten vorzufinden sind. Zum Schluss kann über das männliche Geschlecht noch gesagt werden, dass diese viel eher bereit sind, den legalen Bereich des Glücksspiels im Bereich Online zu verlassen.
Frauen und das Glücksspiel sowie die Glücksspielsucht
Wie bereits eingangs erwähnt sind die Zahlen der weiblichen Glücksspielerin den der männlichen Glücksspielern inzwischen ziemlich ähnlich. Frauen spielen im Gegensatz zu Männern meistens aber nicht strategisch, sondern vielmehr unkompliziert, sodass der Effekt der Entspannung eintrifft. Bei Frauen geht es auch nicht um den möglichen sehr hohen Gewinn, sondern vielmehr darum, dem Alltag zu entfliehen. An dieser Stelle muss klar gesagt werden, dass es Frauen immer noch sehr unangenehm ist, mit dem Thema Glücksspiel sowie Glücksspielsucht in Verbindung gebracht zu werden. Männer hingegen gehen gerne in Wettbüros und stellen ihren Konkurrenzkampf offen dar.
Frauen dagegen unterhalten sich kaum über Glücksspiel, was dem Stigma dient, dass Frauen nicht glücksspielsüchtig werden können. Zudem fällt es dem weiblichen Geschlecht viel schwerer nach Hilfe zu fragen, wenn eine tatsächliche Glücksspielsucht vorliegt. Darüber hinaus gestehen sich Frauen eine Sucht weniger ein, als Männer. Dies mag daran liegen, dass es zu einer sogenannten Problemverschiebung kommt. Frauen gehen einem Problem aus dem Weg, in dem sie Glücksspiel betreiben. Gründe hierfür können beispielsweise Traumata sein.
Abschließend kann noch ergänzt werden, dass Frauen leider durch das Behandlungsraster fallen, da Glücksspielsucht eher auf Männer ausgelegt ist und bei den weiblichen Glücksspielsüchtigen die Ausprägung drastischer als bei Männern und das Konzept der Behandlung nicht so gut greift.