Zwei neue Spielbanken und Glücksspiel-Reform in der Schweiz

Aktuell gibt es in der Schweiz 21 landbasierte Casinos. Daraus sollen aber bald schon 23 landbasierte Casinos werden. Lediglich die Begründung für die zwei neuen Spielbanken ist etwas kurios. Diese lautet nämlich, dass damit die Steuereinkünfte für die Bevölkerung optimiert werden sollen. Hier sollte jedoch auch erwähnt werden, dass die Lizenzen der aktuell 21 landbasierten Casinos bald auslaufen. Somit stellt sich ohnehin die Frage, wie es danach, also ab 2025, weitergeht. Diese Frage wird im Bericht der Eidgenössischen Spielbankenkommission (kurz ESBK) beantwortet.

Hier werden klare Empfehlungen vorgestellt. Jedoch geht es darin auch um die zwei neuen Spielbanken, die errichtet werden sollen. Diese werden im Übrigen Konzessionen vom Typ A erhalten, welche sich natürlich von den Konzessionen vom Typ B erheblich unterscheiden. Beispielsweise gibt es bei den Konzessionen von Typ A keine Maximaleinsätze. Dies ist demnach die höchste Stufe der Spielbanken beziehungsweise der Casinos in der Schweiz. Warum allerdings die Steuerzahler profitieren sollen, wo diese zwei neuen Spielbanken errichtet werden, nachfolgend.

Spielbanken in Lausanne und in Winterthur

Spielbanken in der Schweiz gibt es aktuell in Bad Ragaz, Baden, Basel, Bern, Courrendlin, Cras-Montana, Davos, Freiburg, Genf, Interlaken, Locarno, Lugano, Luzern, Mendrisio, Montreux, Pfäffikon, Schaffhausen, St. Gallen und St. Moritz sowie Zürich. Diese 21 landbasierten Casinos sollen rund 8,6 Millionen Bewohner der Schweiz unterhalten. Dies stellt im Übrigen ungefähr ein Zehntel der Bevölkerung von Deutschland dar. Zudem sind diese 21 landbasierten Casino auf rund 41.285 Quadratkilometer verteilt. Bald schon soll es aber zwei neue Spielbanken geben. Diese sollen in Lausanne und in Winterthur errichtet werden. Weshalb diese beiden Standorte aber die Konzessionen vom Typ A erhalten sollen, ist bisher nicht ganz klar. Es gibt zwar eine Empfehlung, in der es heißt, dass Spielbanken in Regionen mit hoher Bevölkerung errichtet werden sollen. Hier sollte erwähnt werden, dass ein Ertrag in Höhe von 30 Millionen Schweizer Franken (Brutto) erwartet wird und dies pro Jahr.

Demnach kam die ESBK in ihrem Bericht zu dem Schluss, dass die bisherigen 21 landbasierten Casinos die Schweiz gut abdecken und auch die Ziele im Prinzip erreichen, jedoch die zwei neuen Spielbanken in Lausanne und Winterthur das Angebot viel besser gewährleistet. Erwähnt werden muss, dass die zwei neuen Spielbanken Arbeitgeber sind und somit den Kantonen sowie auch dem Bund Einnahmen bringen. Die ESBK geht im Übrigen nicht davon aus, dass mit der Eröffnung der zwei neuen Spielbanken die Spielsucht angeregt wird.

Die Glücksspielbranche der Schweiz

Generell ist die Glücksspielbranche der Schweiz sehr schwer zu durchschauen. Dies gilt sowohl für die Verwaltung als auch für die Verteilung der Einnahmen dieser Branche. Es gibt 78 Lotteriefonds und wenn diese auf die einzelnen Kantone verteilt werden, fallen beispielsweise 18 dieser Fonds auf Luzern. Dies bedeutet, dass jeder einzelne Fond verwaltet werden muss, wobei natürlich erhebliche Kosten entstehen. Diese Kosten werden pro Jahr auf 16 bis 22 Millionen Schweizer Franken beziffert. Dies sind 3,6 Prozent aller Ausgaben. Dazu kommt, dass die ganzen finanziellen Flüsse von außen nur extrem schwer nachzuvollziehen sind.

Es sollen übrigens 1,6 bis 1,8 Milliarden Schweizer Franken an Erträge generiert werden. Hiervon dürfen 1 Millionen von den einzelnen Kantonen verteilt werden. Hier steht Kultur und Sport stets an erster Stelle. Allerdings wird die Gemeinnützigkeit nicht in jedem Kanton berücksichtigt, was zu Ärger führt. Avenir Suisse schlägt eine Rückverteilung der Gelder vor. Dies wären pro Person immerhin 115 Schweizer Franken. Vorgeschlagen wird auch, dass die Kantone und der Bund nur noch regulierenden eingreifen sollen. Ob und wie sich diese Vorschläge durchsetzen werden, ist und bleibt vorerst wohl fraglich.

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Leon Bürger Verfasst von Leon Bürger