Das Online Glücksspiel ist in Deutschland inzwischen mehr oder weniger legal. In Schleswig-Holstein ist dies schon länger der Fall. Auch was das Segment Sportwetten angeht, darf man diese schon eine Weile legal platzieren. Mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 (kurz GlüStV 2021) wurden nun alle Bereiche genau reguliert. Da diese Regulierungen im größten Teil aber nur die Anbieter treffen, sind die Sorgen begründet, ob diese Überregulierung nicht sogar den Schwarzmarkt fördert.
Eine Studie der European Organization for Gaming Law
Eine Studie der European Organization for Gaming Law bezieht sich zwar nicht auf den deutschen Online Glücksspiel Markt, beschäftigt sich allerdings mit den allgemeinen Auswirkungen der Regulierung des Online Glücksspiels. Somit kann die Studie auch auf den deutschen Online Glücksspiel Markt übertragen werden. Generell trifft die Studie den Zahn der Zeit, da das Online Glücksspiel aktuell überall neu reguliert wird. Aus diesem Grund ist wohl sinnvoll, auch einmal die negativen Seiten dieser Regulierungen zu beleuchten.
Die Überregulierung im Überblick
Als ersten Punkt der Überregulierung sollte man das Einzahlungslimit in Höhe von 1.000 Euro einmal genauer unter die Lupe nehmen. Hierzu muss man wissen, dass die Buchmacher Software BTOBet bereits vor dieser Regelung festgestellt hat, dass 99,5 Prozent aller Spieler dieses Limit nicht erreicht haben. Somit greift diese Regelung gerade einmal für 0,50 Prozent aller Kunden. Allerdings muss bei diesen 0,50 Prozent aller Kunden noch einmal genauer hingesehen werden, denn hier gibt es auch Spieler, die einmalig einen höheren Einsatz einsetzen. Die Frage, wie viele beziehungsweise wie wenige tatsächlich von dieser Regelung profitieren, ist daher gerechtfertigt. Zumal es auch Spieler gibt, die es sich tatsächlich leisten können, regelmäßig hohe Einsätze im Online Glücksspiel zu investieren. Diese Spieler werden sich nun wohl auf dem Schwarzmarkt nach Alternativen umsehen. Darüber hinaus werden Spielsüchtige sowieso auf Online Casinos zurückgreifen, die nicht über eine Lizenz in Deutschland verfügen. Ein Einzahlungslimit oder aber eine Sperre ist daher vollkommen sinnlos.
Ein weiterer Punkt der Überregulierung ist, dass aktuell zwar Slots angeboten werden dürfen, aber keine Tischspiele. Hierzu muss aber gesagt werden, dass Tischspiele nicht aus dem Glücksspiel Programm verschwinden sollen, sondern mit einer Erlaubnis des jeweiligen Bundeslandes angeboten werden dürfen. Hier können sich nun unterschiedliche Modelle anbahnen. Beispielsweise soll Lotto Hessen bald Tischspiele anbieten. Andere Bundesländern möchten Lizenzen an private Glücksspiel Anbieter vergeben. Eine ganz andere Idee ist, dass die landbasierten Spielbanken einbezogen werden.
Eines ist aber allerdings jetzt schon klar: Es wird einen Flickenteppich geben, was das Angebot der Tischspiele angeht. Es fehlt darüber hinaus eine Übersicht für die Spieler. Zudem darf rein theoretisch ein Kunde, der in Niedersachsen lebt, aber in Sachsen-Anhalt arbeitet, in seiner Mittagspause nicht beim gleichen Anbieter spielen. Der Spieler müsste sich daher in Sachsen-Anhalt einen anderen Anbieter suchen, damit er legal spielen darf.
Der Schwarzmarkt wird boomen
Was die Werbung angeht, sind Einschränkungen geplant, welche es den Anbietern untersagt im Zeitraum von 6 Uhr bis 21 Uhr Werbung zu schalten. Darüber hinaus soll zukünftig Anbietern auch verboten werden, dass diese mit Vereinen zusammenarbeiten. Im Endeffekt werden Spieler das Internet nun selbst durchforsten, um ein passendes Angebot zu finden. Ein weiterer Grund dafür, dass der Schwarzmarkt boomen wird, ist die Steuer. Aktuell liegt der Satz bei 5,3 Prozent, welcher vermutlich auf die Spieler umgelegt wird. Nur sehr wenige Anbieter übernehmen diese Steuer, was aber mit geringen Quoten kompensiert wird.
Eine Regulierung der Regulierung ist vermutlich erforderlich, damit Online Glücksspiel wieder attraktiv wird und ein Schwarzmarkt unterbunden werden kann.