GGL veröffentlicht Bericht 2023: Herausforderungen und Erfolge im Glücksspielsektor

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat ihren 39-seitigen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. Der Bericht beleuchtet die Erfolge der Behörde, die Marktentwicklung und kommende Herausforderungen.

GGL Wurde 2023 Erst Vollständig Handlungsfähig

Laut dem Bericht von Ronald Benter, Vorstand der GGL, konnte die Behörde ihre Arbeit erst 2023 richtig aufnehmen. Die Zuständigkeiten, die im Glücksspielstaatsvertrag 2021 geregelt sind, gingen erst ab Januar 2023 vollständig auf die GGL über. Zuvor lagen einige Aufgaben noch bei den Bundesländern.

Ressourcenintensive Aufsicht und Lizenzvergabe

Im Jahr 2023 wurden 39 neue legale Glücksspielanbieter zugelassen, obwohl nur 15 neue Anträge eingingen, was auf eine sinkende Nachfrage nach Lizenzen hindeutet. Zudem wurden 5.703 Anträge auf Einzelspielgenehmigungen bearbeitet, von denen weniger als die Hälfte positiv entschieden wurden.

Die Bekämpfung illegaler Glücksspielangebote war ebenfalls sehr zeitaufwändig, wobei 1.864 Fälle untersucht und 133 Untersagungsverfahren eingeleitet wurden.

Herausforderungen bei der Bekämpfung von Illegalem Glücksspiel

Trotz erster Erfolge sieht die GGL noch Verbesserungsmöglichkeiten bei der Bekämpfung illegalen Glücksspiels. Die Behörde fordert wirksamere Maßnahmen und kritisiert die Reformpläne des Justizministers Marco Buschmann bezüglich § 284 StGB. Im Jahr 2023 stellte die GGL 104 Strafanzeigen wegen illegalen Glücksspiels.

Leichtes Wachstum des Legalem Glücksspielmarkts

Der legale Glücksspielmarkt verzeichnete ein Wachstum von rund 2 % und erreichte 13,7 Milliarden Euro Bruttospielertrag. Das Volumen des illegalen Marktes wird auf 400 bis 600 Millionen Euro geschätzt, was etwa 3 bis 4 % des legalen Marktes entspricht. Diese Schätzung steht im Widerspruch zu einer Studie der Uni Leipzig, die den Schwarzmarktanteil auf rund 50 % beziffert.

Studien zur Verbesserung der Regulierung

Um Maßnahmen auf wissenschaftlicher Basis abzuleiten, stellte die GGL im Jahr 2023 rund 1,4 Millionen Euro für Studien bereit. Dazu gehören Untersuchungen zum Spielerschutz im Internet, zur Glücksspielwerbung und zur Kanalisierung von Glücksspielen im Internet.

Ausblick und Zukünftige Herausforderungen

Die GGL steht vor großen Herausforderungen, die sie in ihrem Tätigkeitsbericht selbstkritisch anerkennt. Eine umfassende Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages ist für das Jahr 2026 geplant, und es bleibt abzuwarten, wie die Regulierung in Deutschland insgesamt bewertet wird.

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Leon Bürger Verfasst von Leon Bürger
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